Sonntag, Februar 11, 2007

11.02.2007, Terminkonflikt

Ich mag mich noch an Zeiten erinnern, in denen ich Termine, ungeliebte Verpflichtungen und Abmachungen noch ohne Hilfsmittel in meinem Kopf unterbringen konnte und mich auch rechtzeitig an solche Dinge erinnerte. Erstaunlicherweise war dies ziemlich lange der Fall, bis ich Dinge anfing zu vergessen, die ich wohl besser hätte aufschreiben sollen, wie zum Beispiel Geburtstag meiner damaligen Freundin, Muttertag und sonstige verpflichtende Ereignisse, die den persönlichen 3. Weltkrieg auszulösen scheinen, wenn mann nicht 100 Jahre im Voraus dran denkt.
Nun denn, dank der Vielzahl der Termine, die sich vor dem älter werdenden Campii auftaten, liess er sich nach reiflicher Überlegung doch auf den Kauf einer elektronischen Agenda, zu dieser Zeit nannte sich das Ding noch Palmtop, ein. Eifrig übertrug er Termine, Adressen, Telefonnummern und sonstigen Kram, den sicher nie jemand brauchte.
Fröhlich vergingen die Tage, das Gerät weilte ab und zu an der nötigen Steckdose, fristete aber ein mehr oder weniger unauffälliges Dasein. Bis zu dem Tage, als das Campii in die Ferien fuhr und nicht erleuchtends genug war, seinem elektronischen Helfer die nötige Stromration zu gewähren, worauf es ihm dieser mit dem Verlust sämtlicher Daten und Termine dankte. Aus lauter Freude über das unerwartete Geschenk, warf das Campii, sobald aus den Ferien zurück, das unnütz gewordene Stück in richtung Fenster, das in voller Absicht vorher geöffnet worden war. Den Sturz aus 10m Höhe überlebte des Campii Gefährt' erwarteterweise nicht.
Nach dieser unglückseligen Erfahrung schwor er sich, zum guten, alten geschnitzten Bleistift und einer Agenda auf Fleisch und Blut, also Papier, zurückzukehren.
Das tat er umgehend und merkte alsbald, dass ihm sämtliche Büchlein entweder zu klein, um alles aufzunehmen, oder zu gross, um immer dabei zu haben waren, was ihn wiederum auf eine weitere glorreiche Idee brachte : Sein Telefon hatte ihn bis anhin nur als solches begleitet, da ihm die Terminführung im Telefoneigenen Kalender doch etwas zu sehr widerstrebte dank ungenügender Schreibgeschwindigkeit. Nun aber sollte es als abgespeckter Kalender sämtliche Termine in Kurzform EBENFALLS enthalten, was ihm die nötige Flexibilität geben sollte, sowie auch den nötigen Umfang mit der schriftlichen Form kombiniert. Freudig ins Abenteuer "Parallel-Termin" gestürzt, ergaben sich kurz darauf auch schon neue Schwierigkeiten. Ein beidseitiges Führen von 2 Terminkalendern hatte natürlich zur Folge, dass man, bei ungenügender Synchronisation schnell einmal Terminkonflikte plante und erst bei Übertragung feststellte, dass der Platz schon besetzt war.
Auch für dieses Problem überlegte sich das Campii eine angemessene Lösung in der Form einer dritten, Computerbasierten Agenda, die als "Master" für Telefon und schrifliche Terminkalender dienen sollte. Natürlich werden Sie bemekrt haben, dass sich das Problem auch somit nicht lösen lässt, darum ist sich das Campii auch am überlegen, noch eine 4. Agenda zu führen, was auch wieder eine mehr als sinnlose Variante wäre. Am Schluss hilft halt dann doch nur noch die besagte Agenda aus Fleisch und Blut : Eine Sekretärin.
Falls sich also jemand für einen ehrenamtlichen Job berufen fühlt, so dürfen Sie sich gerne mit Lebenslauf und Auszug aus dem Strafregister bei mir melden.